Gewaltschutz-Initiative 2021
Steiermark
Bereits 23 Frauen sind seit Jahresbeginn in Österreich von ihren ehemaligen oder aktuellen Partnern getötet worden. Diese Fälle von entsetzlicher Gewalt sind aber nur die Spitze eines dramatischen Eisberges an häuslicher Gewalt, die von Einschüchterungen, Drohungen über körperliche Gewalt bis zu Tötungen reicht. So ist laut Statistiken jede fünfte Frau ab 15 Jahren seelischer und körperlicher sowie sexueller Gewalt ausgesetzt.
Wenn Sie die Maßnahmen zum Gewaltschutz in der Steiermark unterstützen und unsere Postkarten verteilen wollen, senden Sie uns bitte eine Nachricht mit Ihren Kontaktdaten und der Zahl der Gewaltschutz-Postkarten, die wir Ihnen zusenden sollen oder rufen Sie die Sozialservicestelle an unter der gebührenfreien Hotline 0800/201010.
Vielen Dank - gemeinsam machen wir die Steiermark zu einem noch sichereren Ort.
Doris Kampus, Soziallandesrätin
Gewalt ist niemals eine Privatsache, sondern sie geht alle an. Wir dürfen nicht zur Tagesordnung übergehen, sondern wir müssen das Thema Gewaltschutz ganz oben auf unsere Tagesordnung setzen. Ich hoffe, dass diese Aktion, die in Graz mit dem Lokal „Das Eggenberg" begonnen hat, viele Nachahmer in der Gastronomie findet und danke schon jetzt allen, die mitmachen.
Philip Oswald, Inhaber und Geschäftsführer Das Eggenberg
Für mich ist es eine Frage der gesellschaftlichen, aber auch persönlichen Verantwortung, dass man dort aktiv wird, wo man einen Beitrag dazu leisten, unsere Gesellschaft zu einem sichereren Ort zu machen.
Marina Sorgo, Leiterin des Gewaltschutzzentrums
Viele Frauen leben in chronischen Gewaltbeziehungen. Oft wissen sie gar nicht, in welch gefährlichen Situationen sie sich befinden. Sich jemandem anzuvertrauen, ist wichtig. Frauen schämen sich oft dafür, was ihnen „passiert" ist. Sie sind nicht für die Gewalt verantwortlich und können Hilfe von Fachkräften erwarten.
Weitere Maßnahmen in der Steiermark
Basis ist in der Steiermark das Gewaltschutzeinrichtungsgesetz - Rechtsanspruch für Frauen und Kinder zum Aufenthalt in einer Schutzeinrichtung, konkret dem Frauenhaus, das in Graz und Kapfenberg angesiedelt ist.
Einrichtung eines Gewaltschutzbeirates nach einem ersten Gewaltschutzgipfel, um politische Verantwortungsträgerinnen und VertreterInnen von Einrichtungen und FachexpertInnen sowie RepräsentantInnen von Justiz, Polizei etc. kontinuierlich in einen fachlichen Austausch zu bringen.
Arbeitsschwerpunkte sind dort unter anderem:
- Sensibilisierung: Aktuelle Gewaltschutzkampagne mit SPAR Steiermark, Männernotruf Steiermark und Gewaltschutzzentrum (siehe PA anbei). Auf allen Kassabons werden die Notrufnummern des Männernotrufes (14 Tage lang) und des Gewaltschutzzentrums (die folgende 14 Tage) aufgedruckt. In allen Sparfilialen liegen Folder (25.000) und Plakate. Dies ist bereits die dritte Kampagne gemeinsam mit SPAR Steiermark (Juni 2020 und September 2020).
- Kinderschutz: Hier wurde ein Kinderschutzpaket für Volksschulen entwickelt und bereits vorgestellt.
- Menschen mit Behinderung: Schutzmaßnahmen im Zusammenarbeit mit Einrichtungen und der Wirtschaftskammer.
- Regionalisierung: Einrichtungen von vorerst vier Krisenwohnungen in den steirischen Regionen in Kooperation mit regionalen Beratungs- und Betreuungseinrichtungen Medizin und Gesundheit.
Aktuelle Aufgaben des Gewaltschutzbeirates:
Fokus sollte auf Männer- bzw. Täterarbeit gelegt werden.
Das Gewaltschutz-Angebot, speziell die Männerarbeit, in der Steiermark/Österreich soll gebündelt und Synergien geschaffen werden.
Die Steiermark ist im Bereich der Männer-/Täterarbeit Vorreiterin in Österreich: Projekt Gewaltprävention im Familiensetting ist einzigartig.
Was wurde in den letzten Monaten unternommen?
Corona bedingte Novelle im StGSchEG: Verlängerung des Aufenthaltes im Frauenhaus wurde ermöglicht
Phasenweise Erhöhung der Kapazitäten in den Frauenhäusern um zehn Prozent
Gewaltschutz-Kampagne mit dem Gewaltschutzzentrum und Spar im Juni und September
Präsentation des Kinderschutzpakets (für Volksschulen) im September 2020
Gewaltschutz-Kampagne mit den Frauenhäusern „Gesichter der Gewalt" Plakatkampagne + Gewaltschutz-Bim
Gewaltschutz-Kampagne mit dem Gewaltschutzzentrum und der Ärztekammer/niedergelassenen ÄrztInnen
Krisenwohnungen in allen Regionen => Seit November 2020 in Umsetzung (Liezen und Weiz fehlen noch)
Corona- Kinderschutzhotline gemeinsam mit den Kinderfreunden während des ersten Lockdowns; im zweiten wird sie ebenfalls aktiviert.
Errichtung einer AG im Rahmen des Gewaltschutzbeirates zum Thema Gewaltschutz im Gesundheitssystem