Kampus: „Das soziale Netz in der Steiermark hält“
Aktuelles Corona-Radar zeigt deutliches Plus bei Schuldnerberatung
Graz, am 18. Juni 2020.- „Aus der Wirtschaftskrise als Folge der Corona-Pandemie darf keine Sozialkrise werden", betont Soziallandesrätin Doris Kampus anlässlich der Präsentation des aktuellen Corona-Radars für den Mai. In dem monatlichen Statusbericht über das steirische Sozialwesen bilden sich nämlich bereits die ersten Konsequenzen auch jenseits des Arbeitsmarktes deutlich ab. So ist die Zahl jener Menschen, die die volle Mindestsicherung von 917 Euro beziehen, um 5,29 Prozent auf 4420 gestiegen. Deutliche Zuwächse gibt es zudem bei der Schuldnerberatung. Hier ist die Zahl der Fälle um knapp 25 Prozent auf 1172 angestiegen. Gestiegen ist auch die Zahl der Menschen in Kurzarbeit - und zwar um 5,8 Prozent auf mehr als 190.000. Ein Plus von 4,5 Prozent muss auch bei der Wohnunterstützung registriert werden.
„Dank dem Corona-Radar wissen wir sehr genau, wie sich die soziale Situation in der Steiermark entwickelt", erläutert Soziallandesrätin Doris Kampus. Ziel ist eine kurz-, mittel- und langfristige Beobachtung der sozialen Entwicklung. Besonderes Augenmerk gilt dabei dem letzten sozialen Netz, der Mindestsicherung. Dort gibt es ein Plus von 20 Prozent bei neuen Anträgen. „Man muss dazu bedenken, dass die Mindestsicherung ja rückwirkend gewährt wird. Es ist davon auszugehen, dass sich die Zahlen noch weiter erhöhen werden", sagt die Soziallandesrätin. Sie verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass für eine stärke Nachfrage Vorsorge im Budget getroffen worden ist. Kampus: „Dafür stehen zwölf Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung. Die Menschen in der Steiermark können sich sicher sein, dass das soziale Netz hält."
Aufgestockt wurden auch die Mittel für die Schuldnerberatung. „Auch das hat sich als richtig herausgestellt", stellt Kampus mit Blick auf die stark gestiegene Nachfrage fest. „Da die Menschen großteils noch in einer Orientierungsphase sind, gehen wir davon aus, dass es auch hier weiterhin einen Zuwachs an Fällen geben wird."
Weitgehend normalisiert haben sich die Verhältnisse in der Behindertenhilfe. Zwar waren auch während der Akutphase der Corona-Pandemie alle Einrichtungen geöffnet, allerdings waren nicht alle Kundinnen und Kunden in Betreuung. „Mittlerweile ist die Auslastung bei der Tagesbetreuung wieder auf 82 Prozent und im Wohnbereich auf 94 Prozent gestiegen", schildert Kampus. Ähnliches gilt auch für die Kinder- und Jugendhilfe, in der nahezu alle Kinder und Jugendlichen wieder in den Einrichtungen betreut werden.
Graz, am 18. Juni 2020
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