Zusammensetzung im Överseepark. Mit Abstimmung 3: Das gemeinsame Finden von Handlungsstrategien
Eingereicht von: InterACT-Werkstatt für Theater und Soziokultur



Der Aufführungstag (geplant war der 20.6.) wurde aufgrund der Amokfahrt in der Grazer Innenstadt auf den 26.6. verlegt. An diesem Tag war das Wetter wunderschön, wodurch der Park äußerst belebt war. Zu Beginn der Veranstaltung zog die SchauspielerInnentruppe singend durch den Park, um die Anwesenden auf die Aufführung aufmerksam zu machen. Wie wir feststellen konnten, waren einige BesucherInnen gezielt zur Aufführung gekommen. Andere waren offensichtlich PassantInnen, die sich dazu gesellten. Im ersten Teil der Aufführung schilderte der Moderator welche Erlebnisse wir in den bisherigen Tagen unseres Aufenthaltes im Oeverseepark gemacht hatten. Von ZuschauerInnen genannte Stimmungen wurden von den DarstellerInnen mit den Methoden des „Playback-Theaters" gespielt, danach wurden die uns geschilderten Szenen nachgespielt:
- Der Park ist lebendig - das pralle Leben/ der Park ist gemütlich, ruhig, erholsam (viel Natur, Obst, Tiere, schöne Plätze)/ es ist möglich, Verschiedenes zu tun/ Es sind viele verschiedene Menschen und Gruppen hier: innerhalb der Gruppen herrscht reger Austausch... manche sind in Kontakt miteinander (vor allem Kinder und Ältere) viele nicht.
- Es sind viele Kinder hier: zumeist sind sie fröhlich, hilfsbereit - manchmal nervig und laut/ es gibt seltsame Männern die Kinder fotografieren, ihnen Süßigkeiten geben, dann greifen Er-wachsene ein, die den Park und die Kinder schützen.
- Weniger oft sind jugendliche Mädchen hier, die dürfen das nicht... Es gibt gute Verstecke für Verliebte, Schulschwänzer und Verbotenes Rauchen; es ist ein Park für Liebende.... und selten auch für Prügeleien
- Nicht nur Menschen sind hier - auch viele Tiere: viel haben wir über Enten erfahren... und wenn ihnen was passiert, sind manche Menschen berührt.
Im zweiten Teil wurden Szenen gezeigt und bearbeitet, die zum Mitspielen, d.h. zum Ausprobieren von Handlungsalternativen geeignet sind.
Auch in diesem partizipativ angelegten Teil gab es rege Beteiligung und insgesamt wurden sechs Ideen auf der Spielwiese ausprobiert. Grundtenor der Einstiege ist der Versuch auch in schwierigen Situationen ruhiger zu agieren, um so leichter in ein Gespräch zu kommen. Definitiv abschreckend war der Versuch vor dem Hund davonzulaufen. Dieser hat den Jungen eingeholt und in den Fuß gebissen. Sehr berührend der Einstieg eines Jungen, der die Rolle der älteren Dame übernahm und die mit Obst werfenden Kinder darauf hinwies, dass „Enten doch auch Lebewesen sind und sie aufhören sollen ihnen weh zu tun".
Durch die schrecklichen Ereignisse in der Grazer Innenstadt eine Woche zuvor kam diesem Satz besonderen Bedeutung zu. Am Ende tauschten sich die Anwesenden über den Wunsch nach gruppenübergreifenden Park-Aktivitäten aus. Am Ende blieb die Idee von einem Parkfest mit vielen fliegenden Luftballons im Raum stehen.
Das Highlight:
Es freut uns sehr, dass wir die Rückmeldung bekommen, dass der dialogische Prozess mit den ParknutzerInnen in der Aufführung nicht nur sichtbar war, sondern ihren Höhepunkt gefunden hat.