´Wohnen und Tagesstrukturierung´ in Leibnitz und ´Intensiv betreutes Wohnen´ in Deutschlandsberg

Weder intellektuell beeinträchtigte noch psychisch erkrankte Menschen müssen und sollen auf Dauer in einer Großeinrichtung leben. Diese Ansicht entspricht europaweit dem derzeitigen Stand der Behindertenhilfe, Wissenschaft und Forschung und wird auch durch die UN-Konvention für die Rechte für Menschen mit Behinderungen verbrieft und als De-Institutionalisierungsprogramm vom nationalen Aktionsplan wie auch vom Aktionsplan des Landes Steiermark aufgegriffen.

Unabhängig vom Schweregrad der Beeinträchtigung und der Intensität des Betreuungsaufwandes ist es möglich, Menschen in einer dem Stand der Wissenschaft und Forschung entsprechenden kleinen Struktur zu betreuen. Dies hat - wie in der UN-Konvention für die Rechte für Menschen mit Behinderungen gefordert - unter der Prämisse, einer ganzheitlichen und nachhaltigen (Re-) Integration und mit dem Ziel zu erfolgen, den betroffenen Menschen ein möglichst selbstständiges, sozial integriertes Leben in einem selbst gewählten, gemeindenahen Lebensumfeld in kleinstrukturierten Einrichtungen zu ermöglichen.

Im Lichte der oben angeführten Grundausrichtung hat die Steiermärkische Landesregierung beschlossen, die BewohnerInnen des Landespflegeheims Schwanberg in behutsamer Weise bis spätestens Ende des Jahres 2015 zu enthospitalisieren.

Ein Enthospitalisierungsteam hat für jede/n BewohnerIn des Landespflegeheims unter Bedachtnahme auf deren Bedarfe und Wünsche ein Profil erstellt, das Auskunft über die zukünftig erforderlichen Versorgungsbedingungen in fachlicher und regionaler Hinsicht gibt.

Für die LPH-BewohnerInnen, bei denen eine psychische Erkrankung oder eine intellektuelle Beein-trächtigung im Vordergrund steht, wird hinsichtlich der zukünftigen Wohn- und Betreuungssituation auf Ressourcen des Stmk. BHG und der LEVO-StBHG zurückgegriffen.

Neben Leistungen aus dem Regelleistungsangebot der LEVO-StBHG ist jeweils eine Piloteinrichtung für intensiv betreutes Wohnen für Personen mit psychischen Erkrankungen und Personen mit intellektueller Beeinträchtigung vorzuhalten, die aufgrund langjähriger Hospitalisierungserfahrung keine externe Tagesstruktur in Anspruch nehmen können.

Aufgrund dieser Überlegungen und der durch die Erhebungen des Enthospitalisierungsteams vorge-schlagenen regionalen Verortung der neuen Angebote, ergibt sich das in der vorliegenden Ausschrei-bungsunterlage dargestellte Ausbauerfordernis einer Einrichtung für intensiv betreutes Wohnen für Menschen mit intellektuellen und/oder mehrfachen Beeinträchtigungen für den Bezirk Deutschlandsberg.

 Link zu den Ausschreibungsunterlagen