Armutsbericht: 156.000 Landsleute von Armut gefährdet
Soziallandesrätin Kampus betont Notwendigkeit von Sozialleistungen
Graz, 06. April 2016
„Es ist bedauerlich, dass in einem derart reichen Land wie Österreich ein Achtel der Bevölkerung von Armut bedroht ist - aber noch bedauerlicher sind politische Bestrebungen, den Armen das wenige, das ihnen zum Überleben bleibt, auch noch zu kürzen", übt Kampus in diesem Zusammenhang Kritik an der derzeitigen Diskussion um Deckelungen bei der Mindestsicherung. Der Armutsbericht bestätige eindeutig, dass Pensionen und Sozialleistungen enorm zur Verringerung von Armut beitragen. „Ohne diese Transfers würde sich nämlich die Armutsgefährdung auf 45 Prozent steigern, also beinahe vervierfachen", betont Kampus die Notwendigkeit von Sozialleistungen.
Allein das Land Steiermark hat in seinem Budget rund 50 Millionen Euro für die Mindestsicherung reserviert, um Menschen in Notlagen finanziell zu unterstützen. Fast die gleiche Summe wendet das Land für die Wohnbeihilfe für Bedürftige auf. Pendlerbeihilfe und Heizkostenzuschuss runden das Angebot der Sozialleistungen des Landes ab. Außerdem gibt es eine Förderung für die Schuldnerberatung, um Menschen aus ihrer krisenhaften Situation herauszuhelfen.
„Aber das wirkungsvollste Instrument ist Beschäftigung - je mehr Menschen Arbeit finden, von der sie auch leben können, desto weniger werden von den Sozialleistungen der öffentlichen Hand abhängig sein", unterstreicht Kampus. Deshalb hat das Land gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice spezielle Programme entwickelt, um vor allem ältere Arbeitslose sowie Langzeitarbeitslose wieder in den Arbeitsprozess eingliedern zu können.
Armut und Lebensbedingungen in der Steiermark 2014