Sozialressort leistete 2.560 Mal Hilfe in größter Not
Landesrätin Doris Kampus: „Wir helfen, wenn alle Stricke reißen.“
Graz, 13. August 2018

Vor kurzem sorgte die Sozialministerin mit der Behauptung für Aufsehen, man könne mit 150 Euro im Monat in Österreich das Leben bestreiten. „Diese Aussagen verkennen die Realität, die es in Österreich auch gibt", hält Soziallandesrätin Doris Kampus dem entgegen. Sie verweist auf viele Menschen in akuter Notlage, die im Sozialressort vorstellig werden. Geholfen wird in solchen Fällen mit einer einmaligen Beihilfe oder Lebensmittelgutscheinen. „Das sind Menschen in ganz schlimmer sozialer Situation", betont Kampus. Seit 2015 wurden in 2.560 Fällen durchschnittlich rund 80 Euro an Akuthilfe gewährt.
Der Kühlschrank seit Wochen leer, die Waschmaschine überraschend defekt, die Winterschuhe ohne Sohlen - auch in solche sozialen Notlagen geraten Steirerinnen und Steirer immer wieder. „Wir vom Sozialressort helfen, wenn alle Stricke reißen", erläutert Soziallandesrätin Doris Kampus. In ihrer Amtszeit wurden seither in solchen Fällen knapp 210.000 Euro an einmaligen Beihilfen oder Lebensmittelgutscheinen gewährt. „Insgesamt sind es 2.560 Menschen, denen wir auf diese Weise helfen konnten, wenn sie in akuter Not waren", so die Soziallandesrätin. Aus ihrer Sicht unterstreichen diese Zahlen, dass man in Österreich eben nicht mit 150 Euro im Monat den Alltag bestreiten kann, selbst wenn die Wohnungskosten herausgerechnet werden. Das hatte die Sozialministerin in den Raum gestellt.
Ansuchen um einmalige Beihilfen und Lebensmittelgutscheine werden genau geprüft und erst nach Nachweis der sozialen Bedürftigkeit gewährt, unterstreicht Kampus den sorgsamen Umgang mit öffentlichen Geldern. Kombiniert wird die Hilfe auch immer mit Sachinformation an die Betroffenen, welche Möglichkeiten es geben könnte, aus ihrer Notlage herauszukommen. Kampus: „Das oberste Ziele unserer Sozialpolitik ist es, die Menschen in die Lage zu versetzen, möglichst schnell aus den Sozialsystemen wieder hinauszukommen und ihr Leben, auch finanziell, wieder selbst in die Hand zu nehmen."