Land baut Psychiatrie-Versorgung aus
LRin Kampus und LR Drexler: „Wichtiger Schritt für psychisch kranke Kinder“
Graz, 22. März 2018
Psychiatrische Erkrankungen sind ein Tabuthema, Patientinnen und Patienten in diesem Bereich haben in den meisten Fällen keine Lobby. Umso wichtiger ist es, dass die öffentliche Hand für ein optimales Versorgungsangebot sorgt. Auf gemeinsame Initiative von Soziallandesrätin Doris Kampus und Gesundheits- und Pflegelandesrat Christopher Drexler hat die Landesregierung daher heute einen neuen Bedarfs- und Entwicklungsplan für die psychiatrische Versorgung der Steirerinnen und Steirer in Auftrag gegeben. Gleichzeitig wurde beschlossen, dass für Kinder und Jugendliche mit erhöhtem Betreuungsbedarf spezielle Betreuungsplätze zur Verfügung gestellt werden. „Das sind zwei wichtige Schritte hin zu einer noch besseren Versorgung", betonen Kampus und Drexler.
Laut internationalen Studien leiden im Durchschnitt 14 Prozent der Menschen an psychischen Erkrankungen unterschiedlicher Schweregrade. Ihre Zahl hat binnen 20 Jahren zwischen 1990 und 2010 um fast 40 Prozent zugenommen. Mit einem weiteren Anstieg rechnen Expertinnen und Experten der Weltgesundheitsorganisation. Diese Entwicklung stellt die Sozial- und Gesundheitssysteme vor große Herausforderungen - gerade auch an der Schnittstelle zwischen Behindertenhilfe und Gesundheitsversorgung.
„Unser Ziel ist es, dass Menschen mit unter Umständen chronischen psychiatrischen Erkrankungen dennoch ein selbstbestimmtes Leben führen können", begründen Soziallandesrätin Doris Kampus und Gesundheitslandesrat Christopher Drexler ihren gemeinsamen Antrag an die Landesregierung. Beschlossen wurde, dass ein neuer Bedarfs- und Entwicklungsplan zur Stärkung der regionalen Versorgung entwickelt wird. Zielsetzung ist es, das Unterstützungsangebot noch stärker am Bedarf der erkrankten Menschen und regional auszurichten, um den Betroffenen ein möglichst selbstbestimmtes Leben außerhalb von Kranken- und Pflegeanstalten zu ermöglichen.
Besondere Aufmerksamkeit richten die beiden Landesräte in diesem Zusammenhang auf die Weiterentwicklung des Angebots für Kinder und Jugendliche mit erhöhtem Betreuungsbedarf. „Dabei handelt es sich um Kinder und Jugendliche, um die Schwächsten in unserer Gesellschaft, die aufgrund ihrer medizinischen Probleme und ihrer sozialen Situation besondere Unterstützung brauchen", unterstreicht Soziallandesrätin Kampus. In einem ersten Schritt wurde beschlossen, 20 bedarfsgerechte Betreuungsplätze für Kinder und Jugendliche zu schaffen. „Dabei wird es sich um bedarfsgerechte Betreuungsplätze handeln", so die beiden Landesräte. Um das gemeinsame Vorgehen für eine bessere psychiatrische Versorgung der Menschen in der Steiermark zu unterstreichen, werden auch die Kosten für die Maßnahmen gemeinsam getragen.