„Bei Verhandlungen nicht die Behinderten aussparen!“
Steirische Soziallandesrätin Kampus fordert UNO-Verpflichtung ein
Graz, 02. Dezember 2017
Anlässlich des internationalen Tages der Menschen mit Behinderung richtet die steirische Soziallandesrätin Doris Kampus, derzeit Vorsitzende der österreichischen Sozialreferentenkonferenz, einen dringenden Appell an die künftige Bundesregierung, bei ihren Koalitionsverhandlungen nicht auf die behinderten Menschen zu vergessen. „Seit mehr als einem Monat sitzen Vertreter von ÖVP und FPÖ tagtäglich zusammen, um zu beraten, wie es in den nächsten Jahren in Österreich weitergehen soll. Menschen mit Behinderung waren dabei offenbar bisher noch kein einziges Mal das Thema", zeigt sich Kampus empört.
Die steirische Soziallandesrätin erinnert daran, dass Österreich vor neun Jahren mit der Ratifizierung der UNO-Behindertenrechtskonvention auch Verpflichtungen eingegangen sei, die nun auch entsprechend umzusetzen sind. „Vor allem im Bereich Beschäftigung gibt es viel zu tun", kritisiert Kampus. Das Wirtschaftswachstum sorge zwar dafür, dass die Arbeitslosigkeit kontinuierlich sinkt. Menschen mit Behinderung profitieren derzeit aber noch immer nicht von dieser an sich erfreulichen Entwicklung.
Kampus fordert deshalb, dass auf Bundesebene mehr Anstrengungen gemacht werden sollen, um Menschen mit Behinderung den Einstieg in die Arbeitswelt zu ermöglichen. „Und zwar dauerhaft", betont Kampus. Daher sollten etwa Eingliederungshilfen oder Lohnkostenzuschüsse nicht - wie derzeit Usus - zeitlich befristet gewährt werden, sondern für den gesamten Zeitraum des Beschäftigungsverhältnisses. „Es ist alles zu unternehmen, um Betriebe zu motivieren, auch Menschen mit Behinderung einzustellen - monetäre Anreize sind auf jeden Fall ein probates Mittel dazu, so Kampus.