Asyl: Neue Berechnung sorgt für Verwirrung
Schrittwieser über Vorgangsweise des Innenministeriums verstimmt
Graz, 06. Februar 2015
Die neueste vom Innenministerium veröffentlichte Quotenstatistik für die Grundversorgung von Asylwerbenden sorgt für Verwirrung, weil sie nicht - wie bisher üblich - die tatsächliche Belegung der Plätze wiedergibt, sondern von einer theoretischen Gesamtkapazität von möglichen Plätzen pro Bundesland ausgeht. Für den steirische Soziallandesrat Siegfried Schrittwieser ist diese Umstellung der Berechnungsmethode „absolut unnötig und ein völliger Unfug". „Die Zahlen aus dem Innenministerium spiegeln nicht die Realität wider, wie viele Asylwerbende in einem Bundesland tatsächlich untergebracht sind. Da liegt der Verdacht nahe, dass diese Vorgangsweise nur gewählt wurde, damit die Frau Innenministerin Johanna Mikl-Leitner einen Erfolg erzielt und zwei ÖVP-geführte Bundesländer, Salzburg und Tirol, besser da stehen", grollt Schrittwieser.
Außerdem verweist Schrittwieser darauf, dass sich das Innenministerium mit dieser Berechnungsmethode ein Eigentor schießen würde. „Angesichts der prognostizierten Flüchtlingsströme werden ständig zusätzliche Quartiere benötigt werden. Doch welcher Bürgermeister ist noch motiviert, Asylwerbende aufzunehmen, wenn ihm das Innenministerium ausrichtet, dass in seinem Bundesland ohnehin eine gewaltige Überkapazität herrscht?", fragt sich Schrittwieser, der dazu auffordert, die Quotenstatistik wieder in ihrer ursprünglichen Form zu veröffentlichen, also mit der Anzahl an tatsächlich belegten Plätzen.