Kinder- und Jugendeinrichtungen auf dem Prüfstand!
FH-Studie untersucht persönliche Sicherheit und Gefährdungslagen
Graz, 18. Juni 2014
Das Land Steiermark verfügt mit dem Ausbildungszentrum Andritz, dem Förderzentrum für Hör- und Sprachbildung, Aufwind (Zentrum für Wohnen und Ausbildung), dem heilpädagogischen Zentrum und dem Landesjugendheim Hartberg über fünf soziale Betriebe, welche zwei Jahre lang von FH-Professor Loidl und seinem sechsköpfigen Forschungsteam nach Risiken bzw. Bedrohungen für die persönliche Sicherheit durchleuchtet wurden. Dabei wurden mit MitarbeiterInnen einerseits sowie mit Kindern und Jugendlichen andererseits 110 Interviews durchgeführt sowie zusätzlich insgesamt 179 Fragebögen ausgewertet. Alles in allem kann Soziallandesrat Schrittwieser mit den Ergebnissen der Studie zufrieden sein. „Man muss bedenken, dass wir es hier mit Menschen zu tun haben, die schwierigste soziale Lebenserfahrungen aufweisen. Diese Studie bestätigt, dass wir im Wesentlichen gut aufgestellt sind, aber sie zeigt auch auf, an welchen Rädchen noch gedreht werden muss, um Verbesserungen zu erzielen," so der Landesrat.
Speziell beim Landesjugendheim in Hartberg bestehe höherer Handlungsbedarf, belegt die Studie. Dort seien Jugendliche mit erheblichen Erziehungsdefiziten und biografisch sozialen Belastungen untergebracht, das Sicherheitsrisiko in dieser Einrichtung sei mit „hoch" einzustufen. Doch wird darauf verwiesen, dass in keiner der fünf Einrichtungen während der Zeit der Erhebungen „Gefahr in Verzug" bestanden habe.
„Die Eltern müssen die Sicherheit haben, dass ihre Kinder in unseren Einrichtungen gut aufgehoben sind. Daher habe ich diese Studie in Auftrag gegeben, um die Ist-Situation analysieren zu können und dort, wo es nötig ist, Verbesserungen vorzunehmen", erläutert Schrittwieser. Für das Landesjugendheim Hartberg wurden auch umgehend Sofortmaßnahmen eingeleitet: So wurden das pädagogische Konzept und die Dienstpläne überarbeitet. Außerdem wurde ein neues Leitbild ausgearbeitet, Entwicklungspläne für die Jugendlichen wurden erstellt, und es ist auch eine Namensänderung geplant. Darüber hinaus wird für alle Einrichtungen eine externe ExpertInnen-Gruppe eingerichtet, die ständig mit diesen Häusern in Kontakt sein und Handlungsempfehlungen abgeben wird.