Gezielte Unterstützung für den Umgang mit Vielfalt an steirischen Schulen

Im Rahmen eines Symposiums an der Pädagogischen Hochschule Steiermark standen die Ergebnisse des Projekts „zusammen.lernen" im Mittelpunkt. Ministerin Claudia Schmied, die Landesregierungsmitglieder Bettina Vollath und Michael Schickhofer und PHSt-Rektorin Elgrid Messner bekannten sich zu einem offensiven Umgang mit dem Thema. Ziel ist es, die einzelnen Schulstandorte zu stärken und zu befähigen, mit den Herausforderungen umzugehen.
Mit welchen Herausforderungen sind PädagogInnen und Schulleitungen konfrontiert, wenn immer mehr SchülerInnen unterschiedlicher Herkunft und Muttersprache und/oder mit ganz unterschiedlichen Lernvoraussetzungen in den Klassen sitzen? Wie kann man allen Beteiligten die größtmögliche Unterstützung zukommen lassen, um den Lernerfolg der Kinder zu sichern?
Diesen Fragen ging das Projekt „zusammen.lernen" nach, das von Integrationslandesrätin Bettina Vollath initiiert und gemeinsam mit Bildungslandesrat Michael Schickhofer und in enger Zusammenarbeit mit dem Landesschulrat und der Pädagogischen Hochschule an 21 steirischen Schulen durchgeführt wurde. Koordiniert wurde das Entwicklungs- und Forschungsprojekt von der profunden Schulentwicklungsexpertin Andrea Widmann, die wissenschaftliche Begleitung und Evaluierung stand unter der Leitung von Univ-Prof. Agnieszka Czejkowska von der Karl-Franzens-Universität Graz.
Es gibt kein Patentrezept, jede Schule ist anders
Bei der Projektpräsentation in Anwesenheit von Bundeministerin Claudia Schmied am heutigen 26. September betonte Landesrätin Bettina Vollath vor der bis auf den letzten Platz mit interessierten PädagogInnen besetzten Aula der Pädagogischen Hochschule: „Eines ist klar: Die Vielfalt in unserer Gesellschaft wird nicht mehr verschwinden. Daher ist es die Pflicht aller verantwortungsbewussten HandlungsträgerInnen, dass wir unsere Schulen in einem produktiven Umgang mit dieser Vielfalt stärken. Klar ist aber auch: Es gibt nicht ein Patentrezept, das für alle Schulen gleich anzuwenden ist. Daher ist es wichtig, jede Schule standortbezogen zu betrachten."
Eine Herangehensweise, die genau jener der Fortbildungs- und Schulentwicklungsstrategie der Pädagogischen Hochschule entspricht, wie deren Rektorin Elgrid Messner unterstrich: „Über die Fortbildungskontingente der Bildungsregionen unterstützen wir Schulen maßgeschneidert in ihren Innovationsprozessen. Von der PHSt ausgebildete SchulentwicklungsberaterInnen helfen Schulen auch beim Umgang mit Diversität und Heterogenität."
„Alle jungen Menschen, die in unserem Land leben, gehören zu uns“
Ein Umgang, der, so Ministerin Schmied, letztendlich darüber entscheidet, ob wir „unsere" Jugendlichen bestmöglich fördern - wobei die Ministerin unmissverständlich klarstellte: „Alle jungen Menschen, die in unserem Land leben, gehören zu uns." Die dringendste Aufgabe sei jetzt eine Stärkung des Pflichtschulbereiches als Voraussetzung für den weiteren Bildungsweg, die ganztägige Förderung und eine Stärkung des muttersprachlichen Unterrichts. Sie wünsche sich außerdem mehr LehrerInnen mit Migrationshintergrund, weil diese als Role-Models unübertreffbar seien.
Die Evaluatorin Czejkowska betonte, dass die Anwesenheit externer ProzessbegleiterInnen von den PädagogInnen der teilnehmenden Schulen durchwegs positiv gesehen worden sei, weil der „Blick von außen" notwendige Veränderungen leichter erkennen lässt.
Bejahender Umgang mit Vielfalt nützt allen
Das wurde auch anhand der anschließenden Präsentationen der beteiligten Schulen deutlich, die unisono die Arbeit der externen ExpertInnen lobten und um weitere Unterstützung ersuchten. Bei den „Blitzlichtern" aus den Schulen wurde auch deutlich, dass ein bejahender Umgang mit Vielfalt auch den Kindern mit deutscher Muttersprache nützt: „Im Rahmen unseres Projektes ,Das gute Herz' lernen unsere SchülerInnen, ihre Gefühle und Stimmungen zu beschreiben und auszudrücken, was sie mit ihren KlassenkollegInnen verbindet", berichtete z.B. die PädagogInnen von der Viktor-Kaplan-VS in Hönigsberg. „Bei solchen Aufgaben haben die deutschsprachigen SchülerInnen die gleichen Schwierigkeiten wie die Kinder mit anderer Muttersprache."