Von der Verführung der Menschheit: fast, faster, Faust!
Im Gespräch mit Landesrätin Bettina Vollath gibt Star-Regisseur Peter Konwitschny am 3. Dezember auf Einladung des Wagner Forums Graz Einblicke in die Geschichte seines „Faust", der in knapp zwei Wochen Premiere am Grazer Schauspielhaus feiern wird
Der steirischen Musiktheaterlandschaft hat der für seine kontroversiellen Inszenierungen (zumeist) gefeierte „Maestro am Regiepult" bereits mehr als 20 Jahre lang im wahrsten Sinne des Wortes profilierte Landmarks beschert, zuletzt mit „La Traviata" und „Pique Dame" an der Grazer Oper. 2009 setzte er mit Shakespeares „König Lear" erstmals auch am heimischen Schauspielhaus Sprechtheater in Szene.
Am 15. Dezember feiert nun ebendort Goethes Faust seine Premiere. Was nach klassischem Theater klingt, verspricht ein rasanter Abend der großzügigen Handlungsstränge zu werden. Wagt man sich an das Faust'sche Gesamtwerk heran, so werden die beiden Teile üblicherweise an - Minimum - zwei Tagen zur Aufführung gebracht. Peter Konwitschny hingegen verdichtet den Stoff zu einer abendfüllenden Geschichte und lässt dieser ihren fantastischen (?) Lauf. Doch mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.
Im Zwiegespräch mit der Finanz- und Integrationslandesrätin stehen Goethe als visionäres Schreckgespenst einer Gesellschaft, die auf der Autobahn der grenzenlosen Wachstumsgier von ihren eigenen Utopien überfahren wird, Faust als potenzieller Protagonist des Kapitalismus sowie offene Fragen zu Werten und Menschlichkeit in Zeiten von „schneller, größer, schöner". Zuletzt: Peter Konwitschnys Ausführungen über den Reiz des Regietheaters machen neugierig und Lust auf mehr. Man darf gespannt sein auf die Premiere!