Missbrauchsopfer: Arbeitsgruppe traf sich zu erster Sitzung
Schrittwieser-Initiative unter Einbindung aller relevanten Einrichtungen
16. September 2010
Nach den Bundesländern Tirol und Wien richtet auf Initiative von Soziallandesrat Siegfried Schrittwieser auch die Steiermark eine Anlaufstelle für Missbrauchsopfer in nicht-kirchlichen Einrichtungen ein. Heute (16. September) konstituierte sich eine Arbeitsgruppe unter breiter Einbindung von möglicherweise betroffenen Einrichtungen, um die weitere Vorgangsweise festzulegen. Zusätzlich wurde als erste Anlaufstelle beim psychologisch-therapeutischen Dienst des Sozialabteilung des Landes Steiermark eine Telefon-Hotline (0316/877-6363) eingerichtet, wohin sich Menschen wenden können, die in den vergangenen Jahrzehnten in nicht-kirchlichen Einrichtungen zum Opfer von Missbrauch geworden sind.
„Die Arbeitsgruppe hat die Aufgabe, Vorschläge für Hilfestellungen wie Entschädigungsleistungen bzw. therapeutische Unterstützung zu entwerfen sowie eine unabhängige und weisungsfreie Kommission zu bilden, die in Zukunft als Anlaufstelle dienen soll und jedem gemeldeten Einzelfall nachgeht ", erklärt Schrittwieser. Dabei soll in Anlehnung an das bereits bestehende Tiroler Modell vorgegangen werden. Mitwirkende an dieser Arbeitsgruppe sind nicht nur Stellen des Landes, wo es in den letzten Jahrzehnten eventuell zu missbräuchlichen Übergriffen gekommen sein könnte, sondern unter anderem auch Vertreter des Städte- und Gemeindebundes, des Landesschulrates, der Wirtschaftskammer, von Trägerverbänden sowie der Stadt Graz.
„Vorerst sind bereits fünf Verdachtsfälle über den Weißen Ring in Wien an das Land Steiermark gemeldet worden, und bei unserer eigenen Anlaufstelle hat bisher sich eine Person gemeldet", berichtet Schrittwieser. Auf jeden Fall werde dafür Sorge getragen, dass sich betroffene Menschen unter Wahrung größter Vertraulichkeit bei der Hotline melden können.
Rückfragehinweis: Büro LHStv. Siegfried Schrittwieser, Tel. 0316-8773401