Gelebte Mehrsprachigkeit im Museum
Eingereicht von: Stefanie Öttl
Bei der Aktivität "Gelebte Mehrsprachigkeit im Museum" konnten SchülerInnen einen gesprächsorientierten Rundgang für ihre Familien gestalten und sich als mehrsprachige KulturvermittlerInnen ausprobieren sowie als kleine ExpertInnen beweisen.
Die Durchführung dieser Aktivität hat mir bestätigt, dass das Thema Mehrsprachigkeit auch im Museumsbereich mittlerweile eine große Rolle spielt und dadurch das Thema für mich als mehrsprachige Kunst- und Kulturvermittlerin von großer Relevanz ist.
Das Haus der Wissenschaft wird vor allem von Schulklassen als außerschulischer Lernort in Anspruch genommen. Da viele der Kinder, welche im Klassenverband das Museum besuchen, gerne mit ihren Eltern wiederkommen und viele der SchülerInnen zwei- und mehrsprachig sind, bot ihnen diese Aktivität die Möglichkeit gemeinsam die Ausstellung zu erleben. Abgestimmt auf die Bedürfnisse mehrsprachiger Schulklassen und deren Familien konnte das vorhandene, interaktive, multimediale Vermittlungsangebot erweitert werden indem es den Fokus auf gelebte Mehrsprachigkeit im Museum legt und ermöglichte so Inklusion durch Bildung und durch aktive Teilnahme.
Als Termin wurde auf Wunsch der Familien ein Freitagnachmittag gewählt, um möglichst vielen die Teilnahme zu ermöglichen. Durch den gemeinsamen Besuch im Museum konnten Eltern und Kinder gemeinsam ihr Wissen einbringen und die Familien konnten sich auch untereinander besser kennenlernen und neue Kontakte knüpfen. Beim gemütlichen Ausklingen am interkulturellen Buffet konnte man nach einer mehrsprachigen Reise um unseren Planeten auch eine kulinarische Reise antreten und unterschiedlichste Speisen probieren.
Besonders stolz bin ich auf die Sprachaufnahmen für die Tip Tois (ein multimedial unterstütztes Vermittlungstool, das optisch einem überdimensionalen Stift gleicht und Texte auditiv wiedergeben kann) welche von den ExpertInnen mit anderer Erstsprache als Deutsch professionell und qualitativ hochwertig durchgeführt wurden. Die Sprachauswahl (Deutsch, Englisch, Spanisch, Bosnisch, Serbisch, Türkisch, Rumänisch) wird von den BesucherInnen des Museums sehr gut angenommen und es ist beeindruckend zu sehen wie stolz es die Kinder macht ihre Sprache selbst auch aktiv anwenden zu können, sie zu hören und ihre MitschülerInnen diese auch hören zu lassen.
Durch diese Aktivität öffnete sich das Museum einer neuen Zielgruppe, welche eventuell sonst nicht direkt erreicht wird. Diese Aktivität ermöglichte auch den Familien, welche eventuell aufgrund von sprachlichen Unsicherheiten Museen nicht besuchen, sich an einer interaktiven Führung zu beteiligen. Es gab Anfragen diese Aktivität zu wiederholen und ich würde gerne weitere Termine anbieten.
Das Highlight:
Dieses Projekt soll eine weiterführende Kooperation mit LehrerInnen, SchülerInnen und deren Familien ermöglichen und eine Nachhaltigkeit in Bezug auf gelebte Mehrsprachigkeit und Inklusion durch Bildung sowie die Wertschätzung aller Sprachen erzielen.